Frühjahr 2018

Lie­be Besu­cher von „pace e bene“.

Das Mise­re­or Hungertuch:

Hoff­nung den Aus­ge­grenz­ten“, von Sie­ger Köder will uns in den kom­men­den Wochen hel­fen, wie wir trotz aller Wider- und Umstän­de, allem Für und Wider zum Trotz … uns auf die Sei­te der Armen, Schwa­chen und Aus­ge­grenz­ten zu stellen.

Der Maler, der am 9.2.2015 im Alter von 90 Jah­ren ver­stor­ben ist, hat sei­ne leuch­ten­den und aus­drucks­star­ken Bil­der in Form eines Tri­pty­chons gemalt. Chris­tus in der Mit­te hat mit Sei­nem Lei­den und Sei­nem Tod den lei­den­den und aus­ge­grenz­ten Men­schen Hoff­nung gegeben.

Die bei­den Außen­flü­gel zei­gen sol­che Geschich­ten der Hoff­nung aus dem Alten und Neu­en Testament.

Das Auf­fal­lends­te an die­sem Tuch ist der kras­se Gegen­satz einer dunk­len Atmo­sphä­re in der Mit­te und leuch­ten­der Far­ben in den Sei­ten­bil­dern, und die fast uner­träg­li­che Span­nung zwi­schen dem ver­zwei­fel­ten Schrei des Gekreu­zig­ten und dem hoff­nungs­vol­len Aus­blick der Geretteten.

Das letz­te Wort in der Geschich­te heißt nicht Unter­gang, son­dern Rettung.

Gott ret­tet uns in sei­nem Sohn, der uns liebt mit unend­li­cher Lie­be, wofür Blut und Was­ser, die aus einer Sei­te flie­ßen ( Joh 19,34 ) Bild und Gleich­nis sind.

Text nach Theo Schmid­konz SJ

Dei­ne Wege, Herr, sind Huld und Treue für alle, die dei­nen Bund bewahren.

Zei­ge mir, Herr, dei­ne Wege, leh­re mich dei­ne Pfade!
Füh­re mich in dei­ner Treue und leh­re mich; denn du bist der Gott mei­nes Heiles.
Auf dich hof­fe ich allezeit.
Psalm 25, 4–5

Schau­en wir zu Beginn auf Jesus, den Gekreuzigten:

Mit­tel­punkt des Hun­ger­tu­ches ist und bleibt der Gekreuzigte.

Von ihm sagt der Hebräerbrief:

„Er hat uns den neu­en und leben­di­gen Weg erschlos­sen durch den Vor­hang hin­durch!“ Hebr 10, 20.

Das will auch der Maler auf sei­ne Wei­se: Durch den Vor­hang sei­ner Farb­bil­der hin­durch öff­net er uns einen Weg vom Kreuz zur Auf­er­ste­hung. Der Vor­hang „zer­reißt“. Im Hin­ter­grund schau­en wir in eine schwar­ze Nacht, in einen Abgrund, über dem einer stirbt und schreit. Damit zer­reißt auch man­che fest ver­wur­zel­te Vor­stel­lung von Gott, zer­rei­ßen Wün­sche und Träu­me, die wir nur für uns sel­ber hat­ten, nicht aber für andere.

Der Vor­hang zer­reißt; aber was wich­ti­ger ist: Er „reißt auf“ – die Sicht einer neu­en Welt, in der das Leben über den Tod (Sint­flut), die Ohn­macht (Mir­jam) über die Macht, das Tei­len (im Mahl) über den Hun­ger, die Lie­be über das Aus­ge­grenzt sein (des Gelähm­ten) triumphiert.

Gewiss: Der Gekreu­zig­te des Hun­ger­tuchs scho­ckiert, tut weh. Er steht ja stell­ver­tre­tend für alle Lei­den­den und Ver­letz­ten, für die der ver­wun­de­te Arm auf fast allen Farb­bil­dern ein Sym­bol ist. Die Bot­schaft vom Kreuz wird jedoch zur Bot­schaft der Hoff­nung durch ein Motiv des Malers, das wie eine Man­dor­la den Gekreu­zig­ten umschließt: der Regen­bo­gen, der mit sei­nen Far­ben in allen vier Sei­ten­bil­dern auf­scheint. Er ver­kün­det am deutlichsten:

Das letz­te Wort in der Geschich­te heißt nicht Unter­gang, son­dern Rettung.“

Der Gott Noachs und Mir­jams, der Gott der Hun­gern­den und Aus­ge­grenz­ten, ret­tet uns. Er ret­tet uns in sei­nem Sohn, der uns liebt mit unend­li­cher Lie­be, wofür Blut und Was­ser, die aus sei­ner Sei­te flie­ßen (Joh 19,34) Bild und Gleich­nis sind.

Aus dem Mise­re­or Begleit­heft 1995/96 mit Gedan­ken von P. Theo Schmid­konz, SJ, Maler Sie­ger Köder+.

Herz­li­che Ein­la­dung an Sie alle, mit auf den Weg zu gehen. Ein wenig „Pro­vi­ant“ für den Weg durch die Wüs­ten der heu­ti­gen Zeit kön­nen Sie auf der HP unse­rer Gemein­schaft, in unse­ren Got­tes­diens­ten finden.

In den Got­tes­diens­ten wer­den uns neben den Bibel Tex­ten, Gedan­ken der Patro­ne unse­rer Gemein­schaft, Fran­zis­kus und Kla­ra von Assi­si, beglei­ten, stär­ken, Ori­en­tie­rung geben.

Ger­ne beglei­ten wir Sie mit unse­ren Gebe­ten. Gedanken.

Die Got­tes­dienst­zei­ten fin­den Sie auf der Home Page.

Wagen Sie es, wagen wir es!

So gehen wir wei­ter unse­ren Weg in Dank­bar­keit und Demut mit den Schluss­ge­dan­ken des Hl. Fran­zis­kus aus dem Sonnengesang.

Lobt und preist mei­nen Herrn und dankt ihm und dient ihm mit gro­ßer Demut.

Der Segen Got­tes beglei­te Sie / Euch.

Der Herr seg­ne dich und behü­te dich.
Er zei­ge dir sein Angesicht
und erbar­me sich deiner.
Er wen­de dir sein Ant­litz zu
und schen­ke dir Frieden.

Der Herr seg­ne Euch, T mei­ne Geschwister

Pace e bene, auch im Namen der Geschwister,
Bru­der Wolf­gang Novak, CFPB,
Lei­ter der Gemeinschaft


Bil­der:
Hun­ger­tuch von Sie­ger Köder+, nach Mise­re­or Blog.
Fran­zis­kus und Kla­ra, gefun­den bei den Thui­ner Franziskanerinnen