Gruß zum 9. November 2019 in den letzten Tagen des Kirchenjahres

Lie­be Weg­ge­fähr­ten, lie­be Geschwis­ter, lie­be Freun­de der franziskanischen
Gemein­schaft „pace e bene“,

die Gescheh­nis­se um den soge­nann­ten „Schick­sals­tag der Deut­schen“, den 9. Novem­ber vor Augen las­sen mich heu­te nicht so ein­fach das Got­tes­dienst­blatt für den Sonn­tag  gestal­ten. Gera­de auch nach den kla­ren und beken­nen­den Wor­ten der Jugend­li­chen aus Euro­pa. Sie spra­chen über­zeugt zu unse­rem Auf­trag für die Zukunft, den gemein­sa­men Weg „Euro­pa“. Sie tra­fen sich anläss­lich des Geden­kens „30 Jah­re Mau­er­fall“ in Berlin.

Bei der Ver­an­stal­tung an der Ber­nau­er Stra­ße und in der Ver­söh­nungs­ka­pel­le im ehe­ma­li­gen Todes­strei­fen, spra­chen sie über­zeugt zu den Men­schen die­ser Welt, von den Wer­ten für ein gelin­gen­des Leben in Frei­heit und Gerech­tig­keit, von dem dazu not­wen­di­gen „Mit­ein­an­der“. Dafür sei den Jugend­li­chen von Her­zen gedankt.

Ein weiteres läßt mich aufhorchen.

Ges­tern hat­te ich die Ehre, zusam­men mit Sr. Ros­wi­tha, in Kemp­ten Leo Hie­mer ken­nen­zu­ler­nen. Er beschäf­tigt sich seit lan­gem mit dem tra­gi­schen Schick­sal von Gabrie­le Schwarz. 1993 dreh­te er den Spiel­film „Leni … muss fort“, der Gabis kur­ze Lebens­ge­schich­te schildert.

Doch Gabis Schick­sal ließ ihn nicht los. Sei­ne Nach­for­schun­gen hat er in dem Buch „Gabi — 1937–1943 — Gebo­ren im All­gäu — ermor­det in Auschwitz.“

Wie ist das alles zu ertragen?
Eine immer wie­der keh­ren­de Frage.

Dabei hilft mir das Evan­ge­li­um des heu­ti­gen Sonn­tags, Lk 20, 27–38.
Beson­ders die Verse:

Dass aber die Toten auf­er­ste­hen, hat schon Mose in der Geschich­te vom Dorn­busch ange­deu­tet, in der er den Herrn den Gott Abra­hams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt.
ER ist doch kein Gott der Toten, son­dern der Leben­den, denn für IHN leben sie alle.“

Lk 20, 37–38

In Ver­bin­dung dazu ein Wort aus dem Buch der Psalmen:
„Suche den Frie­den und jage ihm nach.“   Ps 34,15

Wor­te der Bibel, die uns auf­for­dern, das Gesche­hen in die­ser Welt, gera­de auch die Momen­te des 9. Novem­ber „ganz­heit­lich“ zu betrach­ten und im Namen Got­tes mutig und voll Ver­trau­en an der Zukunft der Einen Welt, Got­tes Schöp­fung zu arbeiten.

Der 9. November im Laufe der Geschichte …

… ich erin­ne­re mich an einen öku­me­ni­schen Got­tes­dienst mit Pfar­rer Micha­el Diet­rich in Pfung­stadt, im Geden­ken an die Reichs­po­grom­nacht 1938 …

Die Tex­te von damals spre­chen für sich. Ich füge sie ger­ne bei:
Der 9. Novem­ber im Lau­fe der Geschichte …

In gro­ßer Dank­bar­keit und Demut im Blick auf Glau­be Hoff­nung und Lie­be rufe ich noch einmal:

Suche den Frie­den und jage ihm nach.“   Ps 34,15

PACE E BENE FRIEDE UND GUTES

Dazu erbit­te ich, Got­tes rei­chen Segen:
Der Herr seg­ne dich und behü­te dich.
Er zei­ge dir sein Ange­sicht und erbar­me sich deiner.
Er wen­de dir sein Ant­litz zu und schen­ke dir Frieden.
Der Herr seg­ne Euch, T mei­ne Geschwister

Pace e bene, auch im Namen der Geschwister,
Bru­der Wolf­gang Novak, 
Lei­ter der Gemeinschaft