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Gottesdienste der Gemeinschaft in der Karwoche 2015
Karwoche 2015
… in und mit der Franziskanischen Gemeinschaft pace e bene.
Liebe Besucher unserer Internet Seite, von Herzen danke für den Besuch…
Auch im Namen der Geschwister der Gemeinschaft lade ich herzlich zur Mit-feier, zum Mit-beten in der Heiligen Woche ein.
In der Fasten-/Passionszeit hat uns das Fastentuch aus dem Jahr 1996 begleitet: „Hoffnung für die Ausgegrenzten“ von Pfarrer Sieger Köder+ und Texten / Gebeten von P. Theo Schmidkonz SJ.
Unsere Gottesdienstzeiten sind wie folgt vorgesehen.
Palmsonntag 11.30h, St. Bonifatius, Jugenheim
Mk 11,1–10 „Gepriesen, der da kommt im Namen des Herrn“
„Mit Jesus, heute, auf dem Weg nach Jerusalem.“
Wer möchte kann grüne Zweige mitbringen.
Gründonnerstag 19.00h, Gottesdienst mit der Gemeinde
in St. Bonifatius, Jugenheim, anschließend Pessah Feier im Pfarrhaus.
22.00h –Betstunde der Gemeinschaft und allen, die mit uns „bei Jesus“ sein möchten; wir treffen uns in der leeren Kirche St. Bonifatius. Wir wollen Zeit verbringen mit Jesus in seiner Einsamkeit am Ölberg, mit Meditation, Stille und Gesängen aus Taizé.
Karfreitag 15.00h, St. Bonifatius, Jugenheim
Letzte Worte zum Geschehen am Kreuz.
Mit Meditation, Gebet und Stille versammeln wir uns am, um das Kreuz, in Solidarität mit den Brüdern in Taizé. Wer möchte kann eine Blume, einen Zweig, einen Stein oder einen Brief für Jesus mitbringen. Blumen und Zweige sollen das Kreuz schmücken. Eventuelle Briefe an Jesus werden wir in der Osternacht verbrennen.
„Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, hier und in allen Deinen Kirchen, denn durch Dein Heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.“ Franziskus von Assisi
Auferstehungsfeier Karsamstag, 21.00h,
St. Bonifatius, Jugenheim, Lesungen und Evangelium nach Markus, Mk 16,1–7
„Der Vorhang ist zerrissen, wir wurden sehend und hörend.“
Ostermontagmorgen 06.00h, am Schloss Heiligenberg. Wie im Lukasevangelium, Lk 24,13–35 berichtet, werden wir uns wie die Jünger von Emmaus auf den Weg machen, Jesus an unserer Seite in den Farben und im Licht des Bildes dazu, von Pfarrer Sieger Köder+.
Anschließend vor Ort oder bei schlechtem Wetter im Pfarrhaus, gemeinsames Frühstück, jeder kann etwas mitbringen von der „österlichen Fülle“, bitte auch Tasse, Teller, Besteck etc.
Im Gebet verbunden, pace e bene, Ihr / Euer,
Br. Wolfgang Novak, CFPB, Leiter der Gemeinschaft
Siehe auch: 2015-Karwoche-Termine-peb
5. Fastensonntag 2015
4. Fastensonntag 2015
3. Fastensonntag 2015
2. Fastensonntag 2015
Kalenderblatt — März 2015
Piazza Santa Chiara mit Blick über Santa Maria Maggiore ins Tal.
Zu Franziskus Zeiten war hier der Platz vor der Kirche San Giorgio.
San Giorgio mit angeschlossenem Spital und einer den Kanonikern unterstellten Schule. Hier soll Franziskus lesen gelernt und seine erste Predigt gehalten haben.
Nach seinem Tod am 3. Oktober 1226 wurde der Leichnam des Heiligen zunächst nach San Damiano getragen, um der Hl. Klara einen letzten Abschied von ihm zu ermöglichen.
Daraufhin überführte man ihn in die Kirche San Giorgio, in deren Krypta er vier Jahre lang ruhte.
Am 16. Juli 1228 fand in derselben Kirche die feierliche Heiligsprechung statt.
Am 25. Mai 1230 wurde sein Leichnam in die Unterkirche von San Francesco übertragen.
Quelle: „Spurensuche“ Dietrich-Coelde-Verlag
„Durch seinen Heiligen Geist wohnt Gott in dir. Er nimmt nicht deine Stelle ein.
Er weckt ungeahnte Kräfte in dir.“
Frère Roger+, Gründer von Taizé
1. Fastensonntag 2015
Einführung in die Fastenzeit 2015
In dieser besonderen Zeit werden wir auf das Fastentuch von Sieger Köder schauen.
Fasching, Karneval, Fastnacht, die tollen Tage sind vorbei, wir haben viel gefeiert, durften uns freuen und lustig sein. Und jetzt … ?
Bei Paulus heißt es im 2.Korintherbrief:
„Gebt Acht: Jetzt ist die Zeit der Gnade! Jetzt ist der Tag der Rettung!“
Wir sind gerufen aufzubrechen, wir gehen heute auf den Weg nach Ostern, 40 Tage durch die Wüste, nicht ganz, durch die Fastenzeit. Schön, dass Sie mitgehen, sich mit auf den Weg machen wollen.
In diesem Jahr wird das Fastentuch am Altar von St. Bonifatius, Jugenheim, in der wir als Gemeinschaft Gottesdienst feiern dürfen, Wegbegleiter sein. Fastentücher sind keine Erfindung der Neuzeit, Fastentücher gibt es seit fast 1000 Jahren: in der Fastenzeit wurde der Altar sowie das Geschehen am Altar verhüllt. Ein gestickter Vorhang wird bereits in Sankt Gallen um 895 erwähnt.
Das “velum quadragesimale”, wie das Fastentuch in der lateinischen Kirchensprache auch genannt wurde, fand über die Klöster auch allmählich Eingang in den Pfarrkirchen und erstreckte sich im 14. und 15. Jahrhundert über das gesamte Abendland.
Hoffnung den Ausgegrenzten
Das Auffallendste an diesem Misereor-Hungertuch ist der krasse Gegensatz einer dunklen Atmosphäre in der Mitte und leuchtender Farben in den Seitenbildern, und die fast unerträgliche Spannung zwischen dem verzweifelten Schrei des Gekreuzigten und dem hoffnungsvollen Ausblick der Geretteten.
Wir wollen uns an den Fastensonntagen davon leiten lassen, leben wir nicht alle irgendwie in dieser Spannung in unserer Welt. Egal wo wir hinschauen, in die großen und kleinen Ereignisse, Kriege dieser Zeit. Auch wenn es manchmal nicht mehr erträglich scheint, was den Frauen und Kindern in aller Welt immer wieder angetan wird und natürlich auch den Männer, die dann traumatisiert sind, nicht mehr weiter wissen.
So wird das UNHEIL immer wieder neu genährt und weitergegeben, von Generation zu Generation. So kann uns genau jetzt dieses Hungertuch, das Misereor mit dem Maler Sieger Köder+ Mitte der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts aufgelegt hat, helfen und in unserem Gang durch die Wüste nach Ostern hin zu orientieren.
Wir dürfen, in der Gewissheit des gnadenvollen Geschehens um Jesus Christus, dem Heiland der Welt, hoffnungsvoll nach vorne schauen, und aus in Solidarität mit all denen, denen wir täglich in den Informationen begegnen, im Rückblick auch das Alte und Neue Geschehen aus der Heiligen Schrift, wie es auf dem Hungertuch „Hoffnung den Ausgegrenzten“ eindrücklich aufgezeigt wird.
Wir sind Söhne und Töchter des einen Gottes und wir sind Frauen, Männer und Kinder der nur „EINEN WELT“, die Gott uns anvertraut hat und in der wir, besonders aus dem Wissen des Evangeliums, Verantwortung tragen.
So wünsche ich alles Gute, Gottes Segen und pace e bene, für unseren Weg durch die Wüste, durch diese Fastenzeit hin zum großen Fest des neuen Lebens zu Ostern 2015.
Ihr / Euer,
Bruder Wolfgang Novak, CFPB
Beginnen wir mit Jesus, dem Gekreuzigten:
Mittelpunkt des Hungertuches ist und bleibt der Gekreuzigte.
Von ihm sagt der Hebräerbrief:
„Er hat uns den neuen und lebendigen Weg erschlossen durch den Vorhang hindurch!“ Hebr 10, 20.
Das will auch der Maler auf seine Weise: Durch den Vorhang seiner Farbbilder hindurch öffnet er uns einen Weg vom Kreuz zur Auferstehung. Der Vorhang „zerreißt“. Im Hintergrund schauen wir in eine schwarze Nacht, in einen Abgrund, über dem einer stirbt und schreit. Damit zerreißt auch manche fest verwurzelte Vorstellung von Gott, zerreißen Wünsche und Träume, die wir nur für uns selber hatten, nicht aber für andere. Der Vorhang zerreißt; aber was wichtiger ist: Er „reißt auf“ – die Sicht einer neuen Welt, in der das Leben über den Tod (Sintflut), die Ohnmacht (Mirjam) über die Macht, das Teilen (im Mahl) über den Hunger, die Liebe über das Ausgegrenzt sein (des Gelähmten) triumphiert.
Gewiss: Der Gekreuzigte des Hungertuchs schockiert, tut weh. Er steht ja stellvertretend für alle Leidenden und Verletzten, für die der verwundete Arm auf fast allen Farbbildern ein Symbol ist. Die Botschaft vom Kreuz wird jedoch zur Botschaft der Hoffnung durch ein Motiv des Malers, das wie eine Mandorla den Gekreuzigten umschließt: der Regenbogen, der mit seinen Farben in allen vier Seitenbildern aufscheint. Er verkündet am deutlichsten: „Das letzte Wort in der Geschichte heißt nicht Untergang, sondern Rettung.“
Der Gott Noachs und Mirjams, der Gott der Hungernden und Ausgegrenzten, rettet uns. Er rettet uns in seinem Sohn, der uns liebt mit unendlicher Liebe, wofür Blut und Wasser, die aus seiner Seite fließen (Joh 19,34) Bild und Gleichnis sind.
Aus dem Misereor Begleitheft 1995/96 mit Gedanken von P. Theo Schmidkonz, SJ, Maler Sieger Köder+.