Santa Chiara
An der Stelle der heutigen Basilika stand einst die Kirche San Giorgio, seit 1111 bezeugt mit angeschlossenem Spital und einer, den Kanonikern unterstellten, Schule.
Franziskus soll hier lesen gelernt und seine erste Predigt gehalten haben.
Nach seinem Tod am 3. Oktober 1226 wurde der Leichnam des Heiligen zunächst nach San Damiano getragen, um der Hl. Klara einen letzten Abschied von ihm zu ermöglichen. Daraufhin überführte man ihn in die Kirche San Giorgio, in deren Krypta er vier Jahre lang ruhte.
Am 16. Juli 1228 fand in derselben Kirche die feierliche Heiligsprechung statt. Am 25. Mai 1230 wurde sein Leichnam in die Unterkirche von San Francesco übertragen.
Auch der Leichnam der Hl. Klara wurde, nachdem sie am 11. August 1253 in San Damiano verstorben war, vorübergehend in San Giorgio bestattet. 1257 tauschten die Klarissen San Damiano mit der Kirche San Giorgio, und begannen mit dem Bau einer monumentalen Kirche zu Ehren Klaras, die 1255 heiliggesprochen worden war.
Am 3. Oktober 1260 konnte der Leichnam unter dem Hochaltar des neuen Chorraumes beigesetzt werden. 1265 wurden die Kirche und der Hochaltar von Papst Klemens IV. geweiht.
In der Kirche ist im Oratorium des Kruzifixes das Originalkreuz von San Damiano zu sehen.
In der Krypta ruht der Körper der Hl. Klara, der am 23. September 1851 unter dem Hauptaltar vollständig erhalten aufgefunden wurde.
Im linken Quer Arm der Kirche ist die berühmte Ikone des „Maestro della S. Chiara (1283) zu sehen, auf der Szenen aus dem Leben der Hl. Klara festgehalten sind.
Sind wir in Assisi beginnen unsere Tage oft morgens um 6h in Santa Chiara, vor dem Kreuz. Ein gesegneter Start in den Tag, oft allein oder im Gebet mit den Schwestern, bevor Assisi erwacht.
(Quelle: Spurensuche – Sr. Christina Mülling, Dietrich-Coelde-Verlag), ergänzt von Bruder Wolfgang.
„Weinend sagte Franziskus eines Tages zum Herrn:
Ich liebe die Sonne und die Sterne.
Ich liebe Klara und ihre Schwestern.
Ich liebe das Herz der Menschen und alle schönen Dinge.
Herr, du musst mir verzeihen, denn nur dich sollte ich lieben.Mein Franziskus, du musst nicht traurig sein, denn das alles liebe auch ich.“
Umbrisches Volkslied