Sieger Köder, Pfarrer und einer der bekanntesten Maler christlicher Kunst, ist in der Nacht zum Montag in Ellwangen gestorben. Köder war weit über die Grenzen Deutschlands bekannt.
Sieger Köder starb im Alter von 90 Jahren (Archivbild).
Sieger Köder schuf für katholische und evangelische Kirchen großformatige Altarbilder. Der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst sprach von einem unersetzlichen Verlust und würdigte Köder als herausragenden Künstler und Pädagogen, der unzähligen Menschen die biblischen Geschichten und damit den christlichen Glauben erschlossen habe.
Erst Lehrer, dann Theologe
Köder stammt aus Wasseralfingen und unterrichtete zunächst als Kunsterzieher und Englischlehrer an einem Aalener Gymnasium. Mit 40 entschloss er sich zum Theologiestudium. 1971 empfing er die Priesterweihe. Als bekannteste Werke gelten die “Tübinger Bibel” von 1967 und “Das Mahl mit den Sündern”, das seit 1973 in der Villa San Pastore der Jesuiten bei Rom zu sehen ist.
Hungertuch machte ihn bekannt
Bis 1995 war Köder Gemeindepfarrer. Spätestens die Gestaltung des Misereor-Hungertuchs von 1996 machte ihn bundesweit bekannt. Auf dem Hohenberg bei Rosenberg im Ostalb Kreis schuf Köder rund um die Jakobuskirche zahlreiche Ausschmückungen zum Motiv des Pilgerns und des Jakobswegs. 2003 erhielt er die Ehrendoktorwürde der oberbayerischen Salesianer-Hochschule Benediktbeuern. Auch eine Bibel mit Bildern von Köder gibt es.
Museum in Ellwangen
Im Mai 2011 wurde in Ellwangen ein Museum mit 60 seiner Werke eröffnet. Die Schau auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern ist in Räumen des Altenheims der Anna-Schwestern untergebracht, in dem Köder bis zu seinem Tod wohnte. Hinter dem Museum steht die 2009 gegründete “Sieger-Köder-Stiftung Kunst und Bibel”.
Seit einigen Monaten war er gesundheitlich schwer beeinträchtigt. Sieger Köder starb in der Nacht zum Montag — wenige Wochen nach seinem 90. Geburtstag.
Quelle: SWR 4 Nachrichten, Studio Ulm, 10.02.2015